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Burkaverbot


Aktuell (12.08.2016) wird sowohl in unserem Nachbarland Deutschland als auch in unserem Land (der Schweiz) über ein Burkaverbot nachgedacht.


In Deutschland hat Jens Spahn, parlamentarischer Staatssekretär im deutschen Finanzministerium und Präsidiumsmitglied der CDU diese Diskussion in Gang gebracht. Wie die NZZ Online am 12.08.2016 dazu schreibt, meint Jens Spahn, dass aus seiner Sicht die Burka in der deutschen Öffentlichkeit nichts zu suchen hat.


In der Schweiz fordert nach dem im Tessin bereits in Rechtskraft erwachsenen Burkaverbot der Zürcher Regierungsrat Mario Fehr (als gewichtiger SP-Vertreter) ein Burkaverbot. Dabei ist es schon sehr seltsam, wie zum Beispiel Kurt Fluri, Solothurner FDP-Nationalrat gegen dieses angestrebte Verbot argumentiert. Gemäss NZZ vom 12.08.2016, Burkaverbot polarisiert, glaubt Fluri, ein solches Verbot widerspreche unseren liberalen Wertvorstellungen. Noch merkwürdiger und in höherem Masse unverständlich erscheint in dieser Angelegenheit die Wortmeldung von SVP-Nationalrat Alfred Heer. Er warnt gemäss dem bereits oben erwähnten NZZ Artikel davor, „sich den Rechtsvorstellungen von Ländern wie Saudiarabien anzunähern und staatliche Kleidervorschriften zu erlassen.


Anmerkungen:


Die Argumentation von SVP-Nationalrat Alfred Heer kommt schon in einer gewaltigen Schieflage daher. Sie übersieht bewusst oder unbewusst den tieferen Gehalt eines solchen Verbotes. Enttäuschend für mich, diese oberflächliche Denkweise eines Nationalrates.


So stehen doch in dieser Diskussion wahrhaftig nicht Kleidervorschriften im Fokus, sondern die Ideologie, die sich dahinter versteckt. Die Ideologie einer patriarchalischen Herrschaftsreligion nämlich, in der das weibliche Geschlecht vermutungsweise weitgehend bevormundet ist. Einer Religion, die die Frau entweder als Besitz oder Gefahr (für das männliche Geschlecht) betrachtet (Hamed Abdel-Samar). Ähnlich äussert sich Dr. Gottfried Locher, Präsident des Evangelische Kirchenbudes im TagesAnzeiger vom 29.08.2018, wonach die Burka kein religiöses, sondern ein ideologisches Problem darstelle.


 Die beiden Kleidungsstücke Burka und Nikab sind nur ein Element aus dem maskulin-islamischen Herrschaftssystems gegenüber dem weiblichen Geschlecht. Sie widersprechen Art. 8 unserer Bundesverfassung zur Rechtsgleichheit und sind entsprechend mit den Werten in unserer demokratischen, offenen Gesellschaft nicht vereinbar. (Anmerkung: Gemäss NZZ vom 30.03.2016 stehen dem Bund jährlich 4 Mio. Franken zur Verfügung, um die Gleichstellung von Mann und Frau in der Arbeitswelt zu fördern!).


In diesem Kontext erscheint auch die Argumentation von FDP-Nationalrat Kurt Fluri vollkommen kurzsichtig!


Burka und Nikab sind deshalb im öffentlichen Raum zu verbieten.

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